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3D-CAD Umstieg, Grundsatzfrage
#1
Hallo,

ich arbeite seit einigen Jahren mit QCAD u.a. Programmen. Das sind bisher alles 2D-Programme. Nun habe ich vor, auch in 3D einzusteigen. Hauptgrund für diesen Umstieg bzw. "Neu-Einstieg" ist für mich die bessere Visualisierung bereits beim Konstruieren. Man sieht im Prinzip sofort, wie alles in 3D mal aussieht. Als 3D-Programm habe ich mir ausgewählt FreeCAD in Version 0.20. Grund dafür ist die Verfügbarkeit auf Apple-Betriebssystem. Das ebenfalls sehr gute FUSION 360 habe ich abgewählt, da mir deren Produktpolitik (cloudbasiert, Abonnement) persönlich nicht gefällt. 

Um es von Anfang an richtig zu machen, habe ich mir einen Kurs in Youtube ausgesucht, in dem Schritt für Schritt das Arbeiten mit FreeCAD gut dargestellt wird. Gleich zu Beginn sollte man aber folgende Weiche stellen: Was darin nämlich erwähnt wird, spricht gegen mein grundlegendes Anliegen zum 3D-Umstieg: die bessere 3D-Visualisierung, denn in dem Kurs wird empfohlen, die (3D-)Konstruktionen in 2D zu erstellen (per "Skizze erstellen") und dann durch entsprechende Funktionen später auf 3D "aufzubohren". Dadurch kann man jederzeit auf die 2D-Ebene zurück und einzelne Elemente besser bearbeiten, aktualisieren oder komplett löschen. Das spielt bei einfachen Konstruktionen keine große Rolle, aber wenn es später mal kompliziertere Sachen werden, soll das wesentlich einfacher zu bearbeiten sein in 2D usw...

Mangels 3D-Wissen kann ich das jetzt noch nicht einschätzen. Kann mir evt. von Euch dazu jemand "Starthilfe" geben? Ist es wirklich zu empfehlen, in FreeCAD (oder anderen 3D-Programmen) eine 3D-Konstruktion mit 2D zu erstellen und dann nachträglich auf 3D aufzubohren? 

Andi
Sorotec CompactLine 0605, QCAD, Estlcam, WinPCNC-USB v.3
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#2
Hallo Andi,
ich selber habe den Fehler gemacht und mrinr ersten schritte mittel 3D.Körpern gemacht. Das fühlt sich am Anfang leicht an und ergiebt auch schnell sehr schöne Ergebnisse. Nur nachträgliche Änderungen fallen schwer.

2D als Grundlage deiner Konstruktionen ist der bessere Weg.



Gruß Gunther
Hardware: SC1/300, eigenbau Aduino USB V9.6
Software: Win7-64bit, Eagle, QCAD, Freecad, Estlcam V8, V9, V10
Hobby: Elektronik, Daten meiner Projekte auf DropBox
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#3
ei gude,

da kann ich die Aussage von Günter nur unterstützen, ich Zeichne auch alles in 2D und wenn es nötig wird, Wandele ich es in 3D um.

Gruß Ferdi
Fräse: Sorotec CL-0605, Spindel: HF-Spindel 2,2kw, CAD: Microstation V8i, CAM: Estlcam 11.2xx. / EdingCNC
Zubehör: 3D-Finder / 3D-Messtaster, Längensensor, FogBuster, EdingCNC Handrad, Wasserbecken.

3D-Drucker: Geetech Alu Prusa i3, 2040 MGN12 (Eigenbau).

(Etwaige Rechtschreibfehler sind als Special Effekts der Tastatur anzusehen. Wink  )
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#4
Danke für Eure Antworten. Oh je, das geht genau in die andere Richtung, als ich mir wünschte. Zumindest aber sieht man dann ja, nachdem man die 2D-Zeichnung zu 3D erweitert hat, trotzdem eine 3D-Ansicht und kann sich optisch ein besseres Bild machen. 
Dann werde ich mal diese Tippel-Tappel-Tour mir gleich von Beginn an angewöhnen. Durch meine Arbeiten in QCAD usw. sind ja zumindest diese 2D-Einstiegshürden weitgehend nicht mehr vorhanden. 

Danke nochmals.

Andi
Sorotec CompactLine 0605, QCAD, Estlcam, WinPCNC-USB v.3
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#5
Hallo Andi,
mach dich da nicht selber verrückt, 2D ist ein vielen Fällen ausreichend, für so einiges nutze ich es auch.

Doch wenn es um den Zusammenbau mehrere Komponenten geht, geht einfach kein Weg mehr an 3D vorbei. Die Vorteile überwiegen einfach.
Das fängt mit der Räumlichen Darstellung an.
Fehler in den einzelnen Komponenten fallen frühzeitig auf.
Änderungen einzelner Komponenten werden direkt in die gesamt Konstruktion übernommen.
Das sind jetzt nur einige Vorteile.

Auch wenn du einen 3D Drucker besitzt kommst du an einer 3D Konstruktion nicht vorbei, da nützt dir 2D nichts. Ich bin gerade mal wieder dabei mich mit Fusion 360 anzufreunden, obwohl mir die Firmenpolitik nicht so wirklich gefällt.

Allerdings benötigte ich für den 3D Druck teile die Metrische wie auch Zöllische Gewinde beinhalten. Wobei ich zugeben muss, dass mir die recht einfache Erstellung Druckfertiger Teile, inklusive Gewinde, wirklich gefallen hat. Vielleicht muss dich doch noch etwas tiefer in Fusion eintauchen.

Das ich jetzt hier schon fast Werbung für Fusion 360 mache ist kaum zu glauben. Doch das ist wirklich ein mächtiges Programm, obwohl ich in der Freeversion nur einen Bruchteil nutzen kann.

Auf kurz oder lang werden wir wohl alle, um eine Kombination aus 2D und 3D nicht herumkommen.
Gruß Uwe
Stepcraft 600/2, Sorotec Compact-Line 605, 4. Achse (Drehachse), 15W Laser (an der Fräse montiert), EstlCAM, WinPcNc-NET V4,  Ender 3,

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#6
Moin,

(24.04.2023, 13:00)ubo schrieb: mach dich da nicht selber verrückt, 2D ist ein vielen Fällen ausreichend, für so einiges nutze ich es auch.
Ja, stimmt. Ich erinnere mich noch an meinen Umstieg. Der war vom Autocad zu Solidworks 2004. Autocad hatte ich 1989 gelernt und bis zum Umstieg alles darin gezeichnet.
Der Umstieg auf Solidworks, wegen einem Kunden der mich unbedingt als Konstrukteur wollte, war eine Katastrophe. Autocad und Solidworks haben, obwohl auch Solidworks mit einer Skizze anfängt, völlig unterschiedliche Konzepte.

Autocad hatte sich die technischen Zeichner genommen und deren Reisbrett einfach nur in den Computer verlagert, zu der Zeit war Autocad wirklich nur 2D, wogegen Solidworks sich die Arbeitsweise eines Handwerker angesehen und umgesetzt hat.

Schon alleine das man in Solidworks erst irgendwas zeichnet und dann bemaßt, war für mich eine Katastrophe. Ich hab das ewig nicht begriffen.

Meine Taktik war damals, probieren, bis ich nicht mehr weiterkam, eine Nacht schlafen, in die Hilfe gucken, weiter probieren. Ich hab zwar reichlich 8 Wochen gebraucht, aber danach hatte ich die erste brauchbare Kontruktion.

Auch ich würde auch die Arbeitsweise Skizze -> 3D vorziehen, da sie sehr flexibel ist und schnelle Änderungen erlaubt.

Und so komisch es klingt, da ich am Computer konstruiere, konstruier ich immer 3D, weil es einfacher ist und nicht so viel Vorstellungsvermögen erfordert. Dannach ich daraus eine 2D-DXF, jage sie durch's 2,5D CAM und fräse das dann aus.

Manchmal schießt man eben mit Kanonen auf Spatzen...
sswjs, aka Jens

PFE 1000PX-B, Suhner UAK 30 RF, WinPC-NC 3.4 USB, High-Z 1000, FME1050, WinPC-NC 2.5 Eco, Sorotec HL6045, FME1050-1, WinPC-NC 2.1 Eco, (Stepcraft 600 V1, FME1050-1, WinPC-NC 2.5 USB) Solidworks, HSMXpress, ESTLCam, NC-Corrector
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#7
Ja, mir ist bewusst, daß man die meisten Sachen bereits in 2D bzw 2,5D erstellen kann. Aber sobald ich eine Rundung, eine Wölbung oder zB einen Kegel haben möchte, reicht 2,5D eben nicht mehr. Ich rede hier nicht von zB Reliefs und künstlerischen Dingen, wo sicher Aspire (allerdings nicht für Apple verfügbar) die beste Wahl wäre, sondern von Gehäusebau. Sobald ich da die simple 90-Grad Geometrie verlassen möchte und zB ein Handgehäuse herstellen möchte, welches angenehm in der Hand liegt (eben ohne 90-Grad Kanten), bin ich mit 2,5D technologisch am Limit. Kanten könnte man „entschärfen“ mit dem Entgraten-Vorgang, aber eben eine großflächigere Wölbung ist nicht machbar. Und ja, auch mir gefällt Fusion sehr gut. Ich will aber nicht ständig am Internet dranhängen, und ich will auch nicht mir eine Software jedes Jahr neu kaufen müssen. Diese Art Gängelung ist nicht mein Ding, daher meine Entscheidung für FreeCAD. Rhino käme auch noch in Betracht, aber ich bin damit einfach nicht zurecht gekommen. Das ist eine andere Herangehensweisen. Fusion ist gut verständlich usw, keine Frage. Wäre da nicht diese Produktpolitik. Aber darum geht es ja nicht (mehr) in meiner Anfrage, denn diese Entscheidung habe ich ja getroffen. 

Andi
Sorotec CompactLine 0605, QCAD, Estlcam, WinPCNC-USB v.3
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