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Hallo,
ich habe ein Problem mit der genauen Platzierung der zu fräsenden Ausschnitte. Ausgangspunkt ist: ich habe eine vorgegebene Gehäuseplatte, in die ich nachträglich Löcher fräsen möchte. Da dort dann die Schalter usw. der darunterlegenden Platine rausgucken, müssen die Löcher natürlich ganz genau am vorgegebenen Ort sein. Im CAD hab ich alles richtig eingezeichnet (Bild 01, Skizze ist nur ein Beispiel, sie ist ungenau und nicht die exakte Vorlage).
Bezugspunkt ist links unten. Das ganze geht dann per Export in DXF zu Estlcam. In Estlcam ist beim Laden der Datei zunächst werksseitig der Nullpunkt vorgegeben. Ich denke aber, dass der dort (Bild 02)
nicht richtig ist. Deshalb setze ich ihn direkt auf die Gehäusekante (Bild 03).
Nach den üblichen Eintragungen für die Fräsbahnen geht das dann als .din-Export zu WinPCNC-USB. "Eigentlich" stimmt doch alles, dennoch sind die ausgefrästen Löcher nicht exakt am vorgesehenen Ort, sondern einen knappen Millimeter falsch. Die genaue Position (incl. Fehlwinkel) der Gehäuseplatte habe ich auf dem fixierten Schraubstock mit einer Tastplatte ermittelt und entsprechen nach WinPCNC "übernommen". "Eigentlich" müsste doch alles stimmen, oder? Woran kann es noch liegen, dass das fertige Resultat nicht exakt mit der CAD-Zeichnung übereinstimmt? Wo könnte der Stolperstein liegen? Ggf. Parameter in WinPCNC, die ich bisher noch nicht kenne bzw. übersehen habe? Oder...?
Andi
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Dieses Verhalten könnte an dem in WinPc-Nc eingestellten "Nullpunkt in Datei" liegen. Ich empfehle die für alle mit Estlcam erstellten Programme den "Nullpunkt in Datei" auf Koordiatenursprung zu setzen.
Bei allen anderen Einstellungen kann es sehr schnell zu abweichungen, zu dem in der Zeichnung verwendeten Nullpunkt kommen. Jeder der Einstellmöglichkeiten hat seine Darseinsberechtigung, ist halt immer von dem abhänig, was man machen möchte.
Das Video ist schon etwas älter, aber an den Ergebnissen der einzelnen Einstellungen hat sich nichts geändert.
Gruß Uwe
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Hallo Uwe,
danke für die Antwort.
Meine Nullpunkteinstellung in Estlcam ist also richtig? (Nullpunkt direkt auf die Werkstück-Kante)
Dein Video hatte ich schon angeschaut. Die Einstellung in WinPCNC habe ich bereits so, wie von Dir vorgeschlagen. Ist es möglich, dass WinPCNC was "verwurschtelt"? Ich habe immer wieder kleine Bedienschwächen in WinPCNC, die zwar nicht mit dem genannten Problem zu tun haben, aber vielleicht ist da noch was nicht richtig in Ordnung? Zum Bsp Funktionstaste F4, Nullpunkt anfahren. Wenn ich die drücke, spinnt die Anzeige im Programm. Ich kann das nur aus dem Fenster, welches mit F5 (manuell Fahren) geöffnet wird, anfahren. Die direkte Tastenwahl F4 klappt nicht. Kannst Du evt. mal checken, was bei Dir passiert, wenn Du die Funktionstaste F4 auf der Tastatur drückst?
Ich arbeite mit der aktuellen Version 3.40/29 unter Win7.
Andi
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Hallo Andi,
ich mache ja auch sehr viel mit WinPc-Nc, und es läuft auch nicht immer alles rund. Doch das sich dort etwas "verwurschtelt", dass kann ich so nicht sagen. Entweder es läuft oder es geht nichts mehr.
Zu der Funktion, den Nullpunkt mit F4 anzufahren, kann ich jetzt nichts sagen, da ich diese Funktion nicht nutze. Ich werde es am Montag aber mal testen und über das Ergebnis dann hier berichten.
Gruß Uwe
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Hallo Andi,
ich habe jetzt die Funktionstaste "F4" bei mir getestet und sie macht genau das, was sie soll. Die X/Y -Achse wird auf "Null" gefahren, genau so, wie es auch in der Beschreibung steht. Dabei ist es egal, ob ich ein Programm geladen habe oder nicht. Auch nach einer Jobunterbrechung, arbeitet diese Funktion ohne Probleme, auch wenn der Job anschließend wieder aufgenommen wird.
Aber Vorsicht, die Position der Z- Achse wird durch dies Funktion nicht verändert.
Wie sieht es denn bei dir aus, inwiefern spinnt die Anzeige im Programm, was macht sie?
Gruß Uwe
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Manchmal (selten, nicht immer) fährt die Fräse an die Parkposition, während das F4-Fenster immer wieder ein- und ausblendet. Dann reagiert gar nichts mehr und ich kann nur noch den NOT-AUS-Schalter drücken, das Programm schliessen und neu öffnen. Ein anderes Ding war, dass der Fräsmotor nach der Stop-Betätigung NICHT ausging. Das ging glimpflich ab, weil er im Freien war und kein Werkstück in der Nähe. Allerdings hab ich nun immer ein mulmiges Gefühl mehr, wenn ich mit den Händen unterm Fräsmotor hantiere, dass der dann plötzlich losgehen könnte...
Liegt es ggf. an Win7? Die neueren Win-Versionen möchte ich nicht verwenden, da ich die zunehmend als verwirrend, unlogisch und funktional überladen empfinde. Üblicherweise nutze ich Mac als Computer, aber für die Fräse ist man da etwas schlecht bedient mit Software.
Ich komme bei meiner Fehlersuche nicht wirklich voran. Zugegeben, Nullpunkt ist ein ziemlich umfassendes Thema. Andererseits denke ich, dass ich das grundsätzlich verstanden habe und die Parameter entsprechend eingestellt sind. Ich werde mal testweise ein anderes CAD verwenden. Möglicherweise liegt es an einem Exportproblem bereits im CAD (?). Es betrifft ja auch "nur" solche Fälle, wenn ich in ein bereits vorhandenes, definiertes Werkstück (wie z.B. eine Frontplatte eines handelsüblichen Gerätes) an eine bestimmte Position einen zusätzlichen Ausschnitt einfügen möchte. Wenn ich die gesamte Frontplatte anfertige, also nicht nur eine Innenkontur/Ausschnitt, sondern auch die Aussenkontur, dann ist alles richtig, weil sich in diesem Fall alle Daten/Konturen gleichmässig um denselben Wert verschieben und das Verschieben eines einzelnen Ausschnitts demzufolge nicht auffällt bzw. gar nicht erst stattfindet. Aber das ist kein wirklicher Trost - und auch nicht wirklich Sinn beim CNC-Fräsen.
Unklar bin ich mir auch noch bei der Nullpunktsache in Estlcam (Bilder 01 und 02 im Ausgangsthread). Von Christian Knüll bekam ich dazu auf eMail-Anfrage die Antwort, dass der Estlcam-Nullpunkt (Bild 01) die äusserste linke und unterste Position aller vorhandenen Werte beschreibt. Nur ist in meinem Beispiel ja der Schnittpunkt des Werkstückes genau dieser äusserste Punkt, weshalb ich dann auch (folgerichtig, wie ich denke) den Nullpunkt manuell auf den Schnittpunkt gesetzt habe (Bild 02). Weshalb der Nullpunkt zunächst ausserhalb dieses Schnittpunktes ist, kann ich mir nicht erklären, denn es gibt ausserhalb keine weiteren Positionen. Hier komme ich im Moment nicht weiter...
Andi
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Moin,
da ich, wie immer, keine Ahnung von deiner Fräse und deinem Rechner habe, kann ich wieder nur mutmaßen. Aber sei's mal drum.
Wenn die Elektronik spinnt, sind meistens Statische Aufladungen das Problem. Bei meiner Stepcraft mussten alle Achsen leitend verbunden werden und zusätzlich wurde die und der Computer ordentlich auf den Schutzleiter aufgeklemmt.
Die statischen Aufladungen machen sich übrigens besonders bemerkbar, wenn man einen Laptop benutzt. Der wird in der Regel nämlich nicht auf den Schutzleiter gelegt.
Zur Nullpunktverschiebung gibt es bei mir nur eine Frage: Hast du Schrittverluste? WinPC-NC kann das auch überprüfen, hat sogar ein Menüpunkt dafür. Allerdings muss man die Referenzfahrt auf 5mm/s runtersetzen.
Wenn du Schrittverluste hast, überprüf bitte alle Kabelverbindungen zu den Schrittmotoren und natürlich auch die Mechanik. Bei mir waren unsachgemäße Kabelverbinder bei der Herstellerreparatur(!) dafür verantwortlich, das die Fräse nach einer halben Stunde Fräszeit komplett austickte. Sprich, die Achsen blockierten.
sswjs, aka Jens
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Hallo Andi,
das es an Win 7 liegt, kann ich mir nicht vorstellen. Da kommt schon eher die mangelnde Erdung, die Jens angeführt hat in Frage. Schrittverluste könnten natürlich auch der Übeltäter sein, doch die stelle ich jetzt mal nach hinten, denn die würden ja öfters und nicht nur bei diesem Teil auftreten.
Noch mal etwas allgemeines zu Win7:
Microsoft wird den Support für Win7 ab Jan 2020 einstellen. Da ab diesen Zeitpunkt auch keine Sicherheitslücken mehr geschlossen werden, steigt natürlich auch das Gefahrenpotenzial für alle Rechner die einen Onlinezugang nutzen können.
Nun aber wieder zurück zu deinem Nullpunkt:
Warum die Linien über die Kontur hinausgehen, kann ich anhand der Bilder nicht nachvollziehen, allerdings setzt Estlcam den Nullpunkt korrekt auf den Schnittpunkt der Endpunkte. Sollte das in Estlcam eingestelltes Rastermaß 1mm betragen, würde das versetzen des Nullpunktes, schon deine Abweichungen erklären.
Ein Nullpunkt muss nicht zwingend an der Werkstückkante liegen, er kann auch wie auf deinem Bild 1 daneben liegen. Vielleicht solltest du erst einmal überprüfen ob das bei dir vielleicht der Fall ist.
Gruß Uwe
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Danke für Eure Antworten.
Statische Aufladungen vermute ich nicht. Die Erdung geht bei meiner Sorotec jeweils durch ein separates Kabel an alle 3 Achsen bzw. Maschinentisch.
Mein (stationärer - kein Laptop) Rechner ist nicht online. Das war eine wichtige Bedingung beim Bau der Maschine.
Dass mit dem Nullpunkt in Estlcam scheint an meinem verwendeten CAD zu liegen. Obwohl bei der Konstruktion mein Nullpunkt direkt auf dem Schnittpunkt liegt, erscheinen dann im CAM die beiden überstehenden Linien. Ich habe jedoch den Nullpunkt in Estlcam manuell (Bild 2) auf den Schnittpunkt gesetzt, womit diese Ungenauigkeit ja wieder begradigt wurde und somit der Nullpunkt richtig platziert ist. Das sollte also trotzdem nicht die Ursache sein für das Verschieben meines gefrästen Ausschnittes. Schrittverluste vermute ich auch nicht, da immer wieder derselbe Fehler auftritt. Aber ich werde mal diesen Test in WinPCNC machen, um da sicher zu gehen.
Merkwürdig das alles ist. Muss ich testen weiter...
Danke
Andi
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Moin,
bevor du weitersuchst, post doch mal den G-Code. Der ist ja schließlich lesbar und mit einen G-Code-Betrachter findet man die entsprechenden Zeilen sehr schnell.
Du erwähntest, daß du eine Sorotec hast. Hast du die Elektronik selber gebaut oder das Trippelbeast benutzt. Wenn Letzteres zutrift, kontrollier alle(!) Kabel. Das Trippelbeast ist von Benezan und da meine Zero 3 identisch mit dem ist, weiß ich, daß das Trippelbeast allergisch auf ungenügende Kabelverbinder reagiert.
Ich hab da auch 4 Monate gebraucht, um das herauszufinden. In meinem Fall wurden Telefonkabelquetschverbinder benutzt um Litze zu verbinden. Das war für meine X-Achse tödlich. Nach dem Ersetzen durch Wago-Verbinder konnte ich dann die X-Achse auf maximaler Schrittfrequenz (24kHz) betreiben.
sswjs, aka Jens
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