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Pilot Pro V3 - Kaufberatung
#1
Hallo Leute, 

ich bin neu hier und hoffe das ich dieses kleine aber durchaus feine Forum zukünftig bereichern kann. Ich bin Software Ingenieur und betreibe nebenberuflich eine kleine Firma die im Bereich Robotik und Modellbau unterwegs ist. Zur Zeit basteln wir zum Beispiel gerade an einer Transportdrohne die autonom unterwegs ist... Dafür bauen wir auch regelmäßig Prototypen und haben hierfür vor allem auf 3D Drucker gesetzt. Zu allerersten hatten wir die hier die üblichen Verdächtigung wie Makerbot und Co. im Einsatz, mittlerweile haben wir hier aber aufgerüstet und haben einen FDM Drucker mit großem beheizten Bauraum. Dazu haben wir noch ein 40W Lasercutter und ich habe mal bei Kickstarter eine Nomad 883 Fräse gekauft, die ist aber nur ein besseres Spielzeug. 

Was uns jetzt noch fehlt ist eine vernünftige Fräse um neben Kunststoff aus dem 3D Drucker auch andere Materialien bearbeiten zu können. Insbesondere bin ich an Flugzeug Aluminium interessiert, aber auch Holz und Kunststoffe könnten auf dem Programm stehen. Auch wenn wir hier gewerblich unterwegs sind müssen wir zur Zeit immer noch sehr auf das Geld achten. Es muss natürlich was gescheitertes sein, aber richtige Profimaschinen sind außerhalb unserer Möglichkeiten und auch der Platz für Gerätschaften aller Art ist begrenzt. Idealerweise sollten wir mit der Anschaffung eines Gerätes möglichst viele Szenarien abdecken können. Die Arbeitsfläche sollte jetzt auch deutlich größer sein als die 20cm der Nomad, muss jetzt aber auch nicht super riesig sein... Ich denke ein halber Quadratmeter an Arbeitsfläche wäre ein guter Kompromiss... 

Preislich würden mir ja die Stepcraft Maschinen schon sehr gefallen, aber wenn man so ein bisschen liest, kommt man doch schnell zu dem Schluß, daß gerade bei Metallen die Grenzen dieser Maschinen doch des öfteren allzu schnell erreicht werden.  Also muss man wohl doch etwas mehr ausgeben um die gewünschte Funktionalität zu erhalten. Als nächstes habe ich mir die Produkte von Sorotec angeschaut und die finde ich prinzipiell sehr interessant. 

Auf meiner Wunschliste steht neben einer vernünftigen Größe ein automatischer Toolwechseler und ein Vakuumbett. Beides scheint ja Sorotec für bezahlbares Geld in Programm zu haben... Eigentlich ideal aber eine Sache fehlt mir Mittel bis Langfristig aber doch: Die Möglichkeit das System auf eine Fünfachsfräse zu erweitern. Ja, ich weiß, alles kompliziert und schwierig, gerade wenn man mit begrenzten Budget unterwegs ist, aber eben auch ein echtes Feature das die Einsatzmöglichkeiten der Fräse zumindest für mich erheblich erweitert... Wie gesagt, ich komme aus dem 3D Druck und mit fünf Achsen kann man halt deutlich mehr Formen fräsen als mit drei  Big Grin . Wir könnten diese zusätzlichen Möglichkeiten sicher sinnvoll nutzen und es wäre auf jeden Fall schön wenn man perspektivisch das Gerät erweitern kann... 

Ich habe daher ein bisschen gesucht und eine aus meiner Sicht interessante Variante gefunden, die Pilot Pro V3 . Eine kurze Produktvorstellung kann man auch auf YouTube finden. Als Kit kann man wohl bis zu fünf Achsen bekommen wie man hier sehen kann. Das finde ich natürlich erst einmal toll... Auch kann man wohl das ganze System zu einem Plasmascheider umbauen und vieles mehr... 

Auf dem ersten Blick sieht die Maschine für mich doch ganz ordentlich aufgebaut aus... Auch der Preis für das Einsteigerkit ist mit USD 4600 nicht außerhalb des Rahmens, den man sonst so investieren müsste... 

Kennt einer von euch zufällig die Maschine und kann etwas dazu sagen? Für alle, die sich die Zeit nehmen die Fräse mal genauer anzuschauen... Wo ist der Hinkefuß  Huh . Es gibt bestimmt einen und ich habe ihn nur noch nicht gesehen...  Big Grin Was ist eure Meinung zu diesem Gerät? Gibt es noch Alternativen die man sich auch mal anschauen sollte, die vergleibar sind? 

Über einen regen Gedankenaustausch würde ich mich sehr freuen!
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#2
Hallo garbage - willkommen zum Forum!

Ich überlege immer noch wie man einen Nickname wählen kann der "garbage" heißt aber ich hoffe Du hattest KEINEN Grund dafür. Big Grin

Ich kann Dir leider nicht viel helfen mit der Entscheidung (da sind andere hier wesentlich besser qualifiziert als ich!) möchte aber einen Grundsätzlichen Gedanken in die Waagschale werfen. Du suchst, wie so viele andere, eine Eierlegendewollmilchsau - die gibt es nicht in dem Preissegment. Es macht aber durchaus Sinn über weitere Produktionsschritte nachzudenken wie z.B. Rohlinge zu benutzen die bereits beim Hersteller auf Maß geschnitten sind oder die zusätzliche Anschaffung (falls nicht bereits vorhanden) von einer kleinen Drehbank und einer entsprechenden Tischkreissäge etc.. Das in Kombination mit einer ordentlichen aber eben nicht alles könnende CNC kann Dir viele Kopfschmerzen oder auch Geld sparen.
Wenn Dein Produkt dann so funktioniert wie Du und der Kunde es sich vorstellt (und Du dich vor Aufträgen nicht mehr retten kannst) dann ist immer noch Zeit weitere 10.000€ in eine Eierlegendewollmilchsau zu investieren ...
Wäre doch schade wenn Dein Produkt scheitert oder erheblich verzögert wird weil Du eine Halbherzige Produktionslösung angestrebt hast ...

Just my two cents. Wink
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#3
Die von dir aufgeführte Maschine kenne ich nicht, darum kann ich dazu nicht viel sagen, doch das Video mit der schwenkbaren Spindel ist schon recht interessant. Allerdings habe ich die Befürchtung, das die Fräse sich bei dieser Bauweise sehr leicht aufschwingen kann, vor allem bei der von dir angedachten Bearbeitung von Flugzeug Aluminium.

Darum schließe ich mich den Ausführungen von Worldhusky an, eine eine Eierlegendewollmilchsau in diesem Preissegment wirst du nicht finden.
Gruß Uwe
Stepcraft 600/2, Sorotec Compact-Line 605, 4. Achse (Drehachse), 15W Laser (an der Fräse montiert), EstlCAM, WinPcNc-NET V4,  Ender 3,

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#4
Moin,

Kaufberatung soll es sein. Hm, nein, ich mach mal 'ne Technikberatung daraus.

Unabhängig vom zu bearbeitenden Werkstoff, sollte eine Fräse möglichst steif sein. Ab Alu fallen also Rollen- oder Stahlstangenführungen sofort weg.

Bleiben noch geschliffene Führungen, wie HIWIN oder deren Chinapedanten. Vorgespante Laufwagen sind da schon Pflicht, ebenso vorgespannte Kugelumlaufmuttern.

Aufbautechnisch sollte die viel Eigenmasse haben, je mehr, desto besser, um aus den für's Fräsen typischen Resonanzbereichen rauszukommen. Wenn ich meine Fräsen voll ausfahre springen die vom Schreibtisch... Angry 

...das sollte auch nicht passieren. Der Grundaufbau sollte so steif wie möglich ausgelegt werden, einfach ein Rahmen und dann nix drin, wie Stepcraft & Co. geht gar nicht. Mineralguss mit Bewährung wäre super. Big Grin (Da wären wir aber im Bereich Industriefräse.)

Für das Portal gilt das selbe, so steif wie möglich, die Laufwagen sollten (fast) kein Spiel aufweisen und besonders nicht in Laufrichtung kippen. Zwei Laufwagen an jeder Seite des Portal sind Pflicht und diese so weit wie möglich auseinander.

Für die Achse auf dem Portal gilt es auch, wenig Spiel und Kippneigung.

Die Z-Achse sollte im maximalen Ausfahrtsweg ebenfalls nicht kippen und keine Verwindung zulassen, da hier die Fräskräfte direkt abgefangen werden müssen.


Nimmt man alles zusammen ist man im Bereich der Industriefräsen mit sechsstelligen Anschaffungskosten. Ab hier ist es an euch zu entscheiden, wo ihr Abstriche macht.
sswjs, aka Jens

PFE 1000PX-B, Suhner UAK 30 RF, WinPC-NC 3.4 USB, High-Z 1000, FME1050, WinPC-NC 2.5 Eco, Sorotec HL6045, FME1050-1, WinPC-NC 2.1 Eco, (Stepcraft 600 V1, FME1050-1, WinPC-NC 2.5 USB) Solidworks, HSMXpress, ESTLCam, NC-Corrector
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#5
@garbage
welche Maschine soll das sein für $4600?
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#6
Hi,

tausend Dank für eure Antworten. Bin leider mit meiner Antwort ein bisschen spät dran, die letzten Tage war viel los...

Jeder sucht doch die eierlegende Wollmilchsau aber die sind echt schwer zu finden :-).  Nein im Ernst, es geht mir ja auch nicht darum, sondern mir ist klar das jede Wahl mit Kompromissen behaftet ist... Gerade wenn man wie ich nicht unbegrenzt viel Geld zur Verfügung hat. Erlaubt mir meine Frage etwas anders zu stellen: Ich suche eine Maschine, die eine gute und solide Grundlage bildet um in meine Anforderungen hineinzuwachsen. Ich kaufe lieber Stück für Stück und ergänze und erweitere eine Maschine statt das ich alle Nase lang eine etwas bessere kaufe. und die alte dann irgendwie entsorgen muss....

@Worldhusky
Das Problem an vorgefertigten Rohlingen ist, dass sie häufig nicht passen ;-) Wir fertigen ja auch nicht in Serie für Kunden in Auftrag sondern die Maschine soll zuallererst für uns im internen Gebrauch die Entwicklung von Prototypen vereinfachen und beschleunigen... Externe Aufträge wären wenn überhaupt erst einmal ein Zubrot. Deshalb suche ich ja gerade die Möglichkeiten auch komplexe Geometrien fertigen zu können, da man gerade am Anfang eines Prototypen mehr damit beschäftigt ist, das System überhaupt erstmal zum laufen zu bekommen und die Fertigung erst ganz am Ende optimiert wird. Wenn die Fräse dafür vielleicht etwas mehr Aufmerksamkeit und Zuwendung braucht wäre das ein Kompromiss, mit den ich besser leben könnte als damit, dass viele Dinge eben doch nicht richtig gehen und letztendlich doch wieder teuer und zeitaufwendig extern erledigt werden müssen.

Die Preise für die von mir erwähnten Pilot Pro V3 finden sich hier http://pdjinc.com/pilot%20rails.html Für das kleinste Modell geht es im Kit bei unter USD 4000 los. Die zusätzlichen Optionen wie die 5 Achsen kosten natürlich Aufpreis....

Und ach ja, mein gewählter Nick ist schon ganz bewusst etwas selbstironisch, man sollte sich ja nicht zu wichtig nehmen ;-) Die Inspiration kommt aber zugegebenermaßen von der gleichnamigen Band.

@ubo
Auch dir Danke für deine Einschätzung. Würde es im diesem Fall nicht helfen, wenn man etwas Geschwindigkeit raus nimmt um die Vibrationen zu minimieren. Das das nicht die ultimative Lösung ist, habe ich mir schon gedacht, aber zwischen absoluter Müll und ist für alles und jedes ohne Probleme einsetzbar ist doch eine recht weite Spanne... Was meinst du?

@sswjs
Danke für deine grundlegenden Überlegungen. Unterm Strich sagst du, dass Stabilität durch nichts zu ersetzen ist... Außer durch noch mehr Stabilität ;-). Wenn ich deine Liste so durchgehe,  dann sind doch bei der Pilot Plus CNC Router die wichtigsten Dinge erfüllt, oder? Klar, besser geht immer, aber das treibt dann auch die Kosten exponentiell in die Höhe. Das kann ich dann leider dann auch schnell nicht mehr mitgehen....

@all
Ich habe noch in einem großen amerikanischen Forum die gleiche Frage gestellt, bis jetzt aber noch keine richtig substanziellen Antworten erhalten. Wer Interesse hat kann dort mal mitlesen und wir können das dann hier weiter diskutieren. Der Thread findet sich hier http://www.cnczone.com/forums/want-to-bu...ost2152804
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#7
(18.02.2018, 16:00)garbage schrieb: @all
Ich habe noch in einem großen amerikanischen Forum die gleiche Frage gestellt, bis jetzt aber noch keine richtig substanziellen Antworten erhalten.

Ich habe mir den Thread durchgelesen und kann Deine Feststellung nicht nachvollziehen. Bedeutet für Dich "noch keine richtig substanziellen Antworten erhalten" das Du nicht die Antwort bekommen hast die Du Dir gewünscht hast? Die Jung's haben klipp und klar Ihre Meinung kundgetan das Du nach den Sternen greifst mit einem minimalen Budget. Die Idee eine professionelle Gebrauchte auf Vordermann zu bringen, um dem Ziel näher zu kommen, hast Du völlig ignoriert - ich denke die Idee ist nicht schlecht. Davon abgesehen - der Amerikaner denkt anders als der Deutsche und ich denke nicht das Du die Antwort in einem US Forum finden wirst die Du suchst ...

Davon abgesehen frage ich mich auch mittlerweile warum Du für Robotik, Modellbau, Transportdrohne so eine end of the art power CNC brauchst. Je klarer das "Vorhaben Bild" für mich wird desto mehr habe ich das Gefühl das hier mehr "haben wollen" als "haben müssen" der Vater des Gedanken ist.

Klar ist es schön wenn mein Auto 500 h/km fahren kann aber wenn ich sowieso nur 100 h/km fahren kann reicht auch ein Auto mit 120 h/km Endgeschwindigkeit ... Wink
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#8
Die Geschwindigkeit zu verringern hilft nur bedingt Vibrationen und Aufschwingen zu verhindern. Bis zu einen gewissen Punkt wird das schon funktionieren, doch solltest du dir wirklich als erstes die Frage stellen, was möchte ich mit der Maschine machen. Eine 5 Achsmaschine zu haben heißt noch lange nicht sie auch einsetzten zu können. Erste Erfahrungen im Fräsen hast du ja schon mit deiner Nomad 883 gesammelt, doch was du dir da so vorstellst ist eine ganz andere Liga auch vom Programmieren und ausrichten her.

Du kannst auch eine Fräse nicht mit einem 3D Drucker vergleichen, dort musst du nichts festspannen und kannst auch mit recht dünnen Stegen arbeiten. Bei einer Fräse kommen ganz andere Kräfte zum Einsatz da muss alles fest und überlegt gespannt werden, gerade im 5 Achsbetrieb.

Darum jetzt mal die konkrete Frage: Wie sollen die Teile denn aussehen die du da fertigen möchtest?
Gruß Uwe
Stepcraft 600/2, Sorotec Compact-Line 605, 4. Achse (Drehachse), 15W Laser (an der Fräse montiert), EstlCAM, WinPcNc-NET V4,  Ender 3,

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