Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Willkürliche Versätze
#1
Hallo zusammen,
 
frisch angemeldet und schon gleich geht es los... Wink
 
Ich bin noch neu im CNC-Bereich und habe mir den Bausatz der Stepcraft M.1000 bestellt. Der Zusammenbau ist zwischenzeitlich erfolgt, die ersten Kleinigkeiten wurden vom Stepcraft-Support ausgeräumt. Jetzt habe ich allerdings ein Thema, von dem ich glaube, dass ich beim Stepcraft-Support an der falschen Adresse bin und suche hier nach Rat.
 
Ich habe als erstes kleines Projektchen das Stepcraft-Logo in Fusion 360 nachgebaut und über den dortigen CAM-Bereich für die CNC aufbereitet. Nach dem Laden der NC-Datei in WinPC-NC habe ich die Maschine dann genullt und wollte das Logo in eine Seekiefersperrholzplatte mit 16 mm Dicke fräsen - einfach nur so zum Testen. Als Frästiefe habe ich im CAM-Bereich von Fusion 3 mm auf 2 Durchgänge zu je 1,5 mm eingestellt. Bei meinem gestrigen Versuch in die Sperrholzplatte hat die Maschine auf der richtigen Höhe begonnen. Nach der ersten "Leerfahrt" ist der Fräser aber viel tiefer in das Werkstück eingetaucht als vorgegeben. Siehe Video 1 (Link zum Video weiter unten).
 
Gestern habe ich das gleiche nochmal versucht, dachte mir aber, dass ich sicherheitshalber als Rohling ein Stück Styrodur verwenden sollte. Ich habe also das Styrodur aufgespannt, die Maschine genullt, die gleiche Fräsdatei wie gestern geladen und wieder gestartet - leider ohne die Kamera mitlaufen zu lassen. Das Ergebnis der Fräsung sieht man in Video 3 (Link zum Video weiter unten) ganz unten. Die Tiefe sollte augenscheinlich passen, allerdings gibt es einen Versatz in X-Richtung beim zweiten Fräsdurchgang, vielleicht sogar auch ein bisschen in Y-Richtung und, nach Beenden des Programms ist die X-Achse bei der Rückkehr in die Parkposition in den Endschalter gefahren...
 
Daraufhin habe ich das gleiche Programm nocheinmal geladen, die Maschine direkt ein paar Zentimeter oberhalb des ersten Fräsversuchs genullt und das Programm gestartet. Diesmal das gleiche Ergebnis wie oben beschrieben in der Seekieferplatte: Nach der ersten Leerfahrt passte die Z-Höhe nicht mehr, siehe Video 2 (Link zum Video weiter unten). Aber begonnen hat die Maschine weit oberhalb des genullten Y-Punktes (oberer der 3 Fräsversuche in Video 3).
 
Im Video 4 (Link unten) sieht man dann den dritten Versuch, inkl. der Null-Position. Diese Null-Position ist ca. an der gleichen Stelle an der auch die Null-Position von Versuch 2 war. In diesem Fall hat die Maschine auch an dieser Position gestartet. Ansonsten wieder das gleiche Ergebnis, dass der Fräser nach der ersten Leerfahrt zu tief in den Rohling eindringt (mittlerer der 3 Fräsversuche in Video 3).
 
Ob es bei den Versuchen Nr. 2 und 3 auch zu einem seitlichen Versatz in Y-Richtung gekommen wäre, weiß ich leider nicht, da ich den Fräsvorgang vorher immer abgebrochen habe.
 
Hat jemand eine Idee, was hier falsch läuft? Ich wäre über jeden Hinweis dankbar.
 
Die Videos und die Fräsdatei sowie die Fusion 360-Datei findet ihr hier unter diesem Link: https://we.tl/t-B8WsVu4X2P
 
LG, Mario
Schöne Grüße

M-R-K aka Mario

Ausrüstung CNC:
Stepcraft M.1000
WinPC-NC 4
Fusion 360

Ausrüstung 3D-Druck:
Prusa i3 MK3S
Zitieren
#2
Der G-Code sieht gut aus und sollte funktionieren, allerdings nur in der Grundeinstellungen von WinPC, denn da gibt so eine kleine Eigenart. Die Z-Achse wird mit "minus" nach oben gefahren. Wenn das bei dir im "Manuellen Betrieb" auch so ist, solltest du unter Dateiformat mal nachsehen, dass die Z- Koordinaten dort nicht invertiert werden. Sollten sie dort Invertiert werden dann den Haken entfernen.
Gruß Uwe
Stepcraft 600/2, Sorotec Compact-Line 605, 4. Achse (Drehachse), 15W Laser (an der Fräse montiert), EstlCAM, WinPcNc V4,  Ender 3,

Anfragen, die einem Themenbereich im Forum zugeordnet werden können, bitte auch dort stellen. Entsprechende Fragen per Mail oder PN werden nicht beantwortet.


YouTube
Zitieren
#3
Das Problem mit dem Invertieren der Z-Achse hatte ich vorher schon, das ist richtig. Das konnte ich auch beheben und ist auch jetzt nicht mehr das Problem. Die Richtungen in den jeweiligen Achsen werden korrekt angefahren.

Die Eintauchtiefe an sich ist das Problem. Wenn man genau hinsieht, stellt man fest, dass die ersten Bewegungen der Spindel und des Fräsers an der vorderen linken Ecke des Werkstücks bei genullter Maschine auf Z -1,5 mm (nicht nachgemessen) stattfinden, dann kommt die "Leerfahrt" zur hinteren linken Ecke. Und an dieser Stelle taucht die Spindel dann wesentlich tiefer in den Rohling ein, schätzungsweise bis auf Z -9 mm obwohl eigentlich alles auf Z-1,5 mm stattfinden sollte. Und beim genaueren Hinsehen fällt mir gerade auch auf, dass die Leerfahrt verdächtig tief stattfindet, obwohl ich im CAM von Fusion eine wesentlich höhere Einstellung vorgenommen habe.
Schöne Grüße

M-R-K aka Mario

Ausrüstung CNC:
Stepcraft M.1000
WinPC-NC 4
Fusion 360

Ausrüstung 3D-Druck:
Prusa i3 MK3S
Zitieren
#4
Schauen wir uns doch mal dienen G_Code an:
(2D-Tasche1)
(CHANGE TOOL)
N12 T2 M06 (SCHAFTFRASER D=2. FISCHSCHWANZ RECHTS 2 MM)     Werkzeug wird ausgewählt
N13 S16000 M03  Spindel wird gestartet
N14 G54 verwendeter Nullpunkt wird gesetzt  (Hier könnte auch dein Fehler liegen)
N15 G00 X-30.941 Y14.989  erste Position wird angefahren ohne die Z-Achse zu verfahren
N16 G00 Z-15.  Z-Achse wird 15mm über Null gefahren
N17 G01 Z-5. F1000  Z-Achse wird 5mm über Null gefahren
N18 G01 Z-2.5 F333.3 Z-Achse wird 2,5mm über Null gefahren
N19 G01 Z1.3 F1000  Z-Achse wird 1,3mm in das Material gefahren
N20 G01 X-30.94 Y14.996 Z1.352    ........  Z-Achse wird in kleinen Schritten tiefer in das Material gefahren
N21 G01 X-30.936 Y15.016 Z1.4      ........
N22 G01 X-30.93 Y15.047 Z1.441    ........
N23 G01 X-30.922 Y15.088 Z1.473  ........
N24 G01 X-30.913 Y15.135 Z1.493  ........
N25 G01 X-30.903 Y15.186 Z1.5      ........ Z Achse hat Arbeitstiefe von 1,5mm erreicht
N26 G01 X-30.899 Y15.205  Bearbeitung in einer tiefe von 1,5mm beginnt
N27 G02 X-30.721 Y15.983 I11.5 J-2.227

So sollte der Ablauf laut deinem G-Code sein. Am besten das Programm zur Kontrolle in Einzelschritten ablaufen lassen.
Wenn dem nicht so ist solltest du deine Einstellungen noch einmal überprüfen.
Gruß Uwe
Stepcraft 600/2, Sorotec Compact-Line 605, 4. Achse (Drehachse), 15W Laser (an der Fräse montiert), EstlCAM, WinPcNc V4,  Ender 3,

Anfragen, die einem Themenbereich im Forum zugeordnet werden können, bitte auch dort stellen. Entsprechende Fragen per Mail oder PN werden nicht beantwortet.


YouTube
Zitieren
#5
Bei Video1 so ca. 10 Sek, wo Z eigentlich hoch fahren müsste, gibt es ein Geräusch, aber nichts bewegt sich.
Es macht meiner Meinung nach so ein Geräusch als käme der Schrittmotor nicht mit.
Eventuell mal die Rausziehgeschwindigkeit reduzieren, oder schauen ob etwas verklemmt.


Gruß,
Marco
Gruß,
Marco

Sorotec AL1107 - Estlcam - Fusion 360 - WinPCNC

www.majoco-heli.de
Zitieren
#6
Vielen Dank für Eure Rückmeldungen. Nachdem ich Donnerstag und Freitag geschäftlich unterwegs war und mich nicht mehr damit befassen konnte, habe ich das Wochenende mal genutzt, um zu probieren. Dabei hat mir auch ein Tipp, den ich noch am Mittwoch vom Stepcraft-Support bekommen habe, sehr weitergeholfen. Denen ist nämlich auch aufgefallen, dass ich offensichtlich generell ein bisschen zu flott unterwegs bin. Und richtigerweise haben sie vermutet, dass es an einer Einstellungssache in WinPC-NC liegt. Fusion nämlich verwendet mm/min für Geschwindigkeiten, WinPC-NC in der Standard-Grundeinstellung jedoch mm/sec. Da aber im Fräsprogramm nur die eingestellten Werte, ohne die jeweiligen Einheiten an WinPC-NC übergeben werden, war die Fräse mit Faktor 60 unterwegs... offensichtlich ist es hierbei zu Schrittverlusten und somit zu willkürlichen Versätzen gekommen (so meine Vermutung).

So richtig funktioniert hat es dann auch erst - aber das kann jetzt auch Zufall sein und ich weiß tatsächlich nicht ob es so ist - nachdem ich eine gewisse Reihenfolge eingehalten habe:
1. Schritt: Fräsprogramm laden
2. Schritt: Maschine nullen
3. Schritt: Fräsprogramm starten

Auf diese Reihenfolge habe ich vorher auch nicht geachtet und das Fräsprogramm geladen nachdem ich die Maschine genullt habe. Weiß jemand, ob die o.g. Reihenfolge zwingend einzuhalten ist?

Fakt ist, dass meine Testfräsungen nun funktioniert haben und ich mich dann schön langsam mal an meine ersten Projekte machen kann. Ich freu mich schon riesig darauf...

VG, Mario
Schöne Grüße

M-R-K aka Mario

Ausrüstung CNC:
Stepcraft M.1000
WinPC-NC 4
Fusion 360

Ausrüstung 3D-Druck:
Prusa i3 MK3S
Zitieren
#7
1. Schritt: Fräsprogramm laden
2. Schritt: Maschine nullen
3. Schritt: Fräsprogramm starten

Zwingend ist diese Reihenfolge nicht, allerdings gerade am Anfang ist es ratsam so zu verfahren.

Noch eine kleine Anmerkung an Rande:
Geschwindigkeiten welcher Art auch immer werden im G-Code prinzipiell ohne Einheiten angegeben.
So kann es auch mal passieren, dass der G-Code für Zollmaße ausgelegt ist. Das muss dann in der jeweiligen Steuersoftware angepasst werden. In deinem Fall also in WinPc.
Gruß Uwe
Stepcraft 600/2, Sorotec Compact-Line 605, 4. Achse (Drehachse), 15W Laser (an der Fräse montiert), EstlCAM, WinPcNc V4,  Ender 3,

Anfragen, die einem Themenbereich im Forum zugeordnet werden können, bitte auch dort stellen. Entsprechende Fragen per Mail oder PN werden nicht beantwortet.


YouTube
Zitieren
#8
Moin,

(25.07.2022, 11:02)ubo schrieb: Noch eine kleine Anmerkung an Rande:
Geschwindigkeiten welcher Art auch immer werden im G-Code prinzipiell ohne Einheiten angegeben.
So kann es auch mal passieren, dass der G-Code für Zollmaße ausgelegt ist. Das muss dann in der jeweiligen Steuersoftware angepasst werden. In deinem Fall also in WinPc.

wenn er in WinPC-NC nichts geändert hat, steht das auf mm/s und die Geschwindigkeiten im G-Code sind für diese Einheit viel zu schnell. 1000mm/s schaffen unsere Käsefräsen bestimmt nicht. Selbst meine BZT macht "nur" 130mm/s.

Also werden die Einheiten nicht stimmen, was zu interessanten Effekten führt.


Ich tip mal drauf, daß das CAM die Einheiten in mm/min ausgibt und WinPC-NC diese in mm/s haben will, was zu, wie schon gesagt, zu sehr interessanten Effekten führt.
sswjs, aka Jens

PFE 1000PX-B, Suhner UAK 30 RF, WinPC-NC 3.4 USB, High-Z 1000, FME1050, WinPC-NC 2.5 Eco, Sorotec HL6045, FME1050-1, WinPC-NC 2.1 Eco, (Stepcraft 600 V1, FME1050-1, WinPC-NC 2.5 USB) Solidworks, HSMXpress, ESTLCam, NC-Corrector
Zitieren
#9
Schön, dass Dir der Tip geholfen hat, Mario!
Zitieren
#10
Hallo,
noch ein Tip zur Reihenfolge...

Nullpunkte aller Achsen sind Projektparameter und werden immer zum Projekt gehörend abgespeichert, also in der Datei PROJEKT.WPI. Wenn du jetzt einen neuen Job einrichtest und die Nullpunkte schonmal setzt und dann erst deine Projektdatei lädst, kann es sein, dass damit ein früher gespeicherter Nullpunkt wieder mitgeladen wird und den aktuellen überschreibt.

Bitte die Unterschiede zwischen Systemparametern und Projektparametern mal im Handbuch nachlesen, dort ist das mit Bild beschrieben.
Projektparameter haben den Sinn und Vorteil, dass man die meisten Einrichtungsaufgaben für diese bestimmte Datei und den Job damit sichern und sich beim nächsten Mal sparen kann, auch wenn das erst Monate später ist.

Gruß und schönen Abend
Burkhard
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste